Im Allgemeinen ist die Reanimation, Herz-Lungen-Wiederbelebung oder auch cardiopulmonary resuscitation (CPR) genannt, eine Massnahme zur Erhaltung der Kreislauffunktion und Wiederbelebung eines Patienten mit einem Herzkreislaufstillstandes.

https://www.rettungsdienst.de/news/wp-content/uploads/2015/07/Reanimation_Braendli_580.jpg
Das grösste Problem bei einem Herzkreislaufstillstand ist die ausgefallene Sauerstoffversorgung im Körper, da das Herz nicht mehr schlägt und das Blut nicht mehr zirkuliert. Ohne Sauerstoffversorgung wird man nach 5-15 Sek. bewusstlos, nach 15-30 Sek. setzt die Atmung aus und zuletzt hört das Herz auf zu schlagen. Wird die Sauerstoffversorgung länger als 3 min unterbrochen, können irreversible Schäden im Gehirn entstehen. Im schlimmsten Fall muss man mit einem Hirntod rechnen.
Ursachen eines Herz-Kreislauf-Stillstandes
Einige Beispiele sind:
- Herzinfarkt
- Herzrhythmusstörungen
- Stromunfälle
- Ersticken
- Starker Blutverlust
- Vergiftung
- UnterkĂĽhlung
BLS-AED Reanimation Erwachsene
Die Reanimation wird im Gegensatz zur Bewusstlosigkeit eingeleitet, wenn man eine bewusstlose Person hat mit einer Schnappatmung oder gar nicht vorhandener Atmung. Liegt ein Reanimationsfall vor, so muss sofort und so schnell wie möglich gehandelt werden.
Hilfsmittel:

Dies ist ein automatisierter externer Defibrillator (AED). Es hat folgende Aufgaben:
- Anweisungen zur Reanimation erteilen
- Analyse des Herzrhythmus
- Abgabe eines elektrischen Schocks, um den Herzrhythmus wiederherzustellen

AEDs werden mit diesem Zeichen markiert und befinden sich meistens an öffentlichen Plätzen(AED-Karte).
Quelle: https://www.sanitaet24.ch/media/image/product/5059/lg/zoll-aed-plus.jpg https://de.wikipedia.org/wiki/Automatisierter_externer_Defibrillator

Die Taschenmaske und die Einweghandschuhe sind bei einer Reanimation auch sehr empfehlenswert fĂĽr den Eigenschutz.
Quelle: https://m.media-amazon.com/images/I/61Fh5YwXgpL.AC_UF894,1000_QL80.jpg
Folgende Schritte sind bei einer Reanimation einzuleiten:
- ĂśberprĂĽfen Sie die Umgebung auf Gefahren fĂĽr Helfer oder Patienten.
- Sprechen Sie die zu behandelnde Person an und schĂĽtteln oder berĂĽhren Sie die Person leicht an der Schulter.
- Gibt die Person keine Reaktion von sich, ist sie bewusstlos. ĂśberprĂĽfen Sie nun die Atmung fĂĽr 10 Sek.
- Sind keine Atmung und kein Puls erkennbar, so liegt ein Herz-Kreislauf-Stillstand vor. Machen Sie die Umgebung auf die Notfallsituation aufmerksam und holen Sie weitere Helfer hinzu.
- Alarmieren Sie selbst oder fordern Sie andere dazu auf zu alarmieren und den Rettungsdienst einzuweisen. Falls ein AED vorhanden ist, holen Sie diesen.
- Entkleiden Sie den Oberkörper der Person.
- Beginnen Sie mit der Reanimation, indem Sie 30 Thoraxkompressionen gefolgt von 2 Beatmungsstösse geben. Dabei sollte die Frequenz bei 100-120 Thoraxkompressionen pro min liegen (Tempo wie beim Lied Stayin’ Alive) und während der Reanimation sollten möglichst wenige Unterbrechungen stattfinden.
- Kommt ein Ersthelfer mit einem AED an, so schaltet man ihn ein und befolgt die Anweisungen. ACHTUNG! DEN PATIENT BEIM SCHOCK NICHT BERÜHREN UND NICHT AUF EINER ELEKTRISCH LEITFÄHIGEN UNTERLAGE SEIN!
- Tauschen Sie die Positionen nach ein paar Minuten mit anderen Personen.
Wichtig zu beachten ist, dass man nicht unbedingt Beatmen muss. Wenn man Beatmet gibt man dem Patienten mehr Sauerstoff ins Blut und erhält so die Kreislauffunktion besser. Hat man jedoch keine Beatmungsmaske, so besteht das Risiko von Infektionen.
Falls Sie nicht beatmen möchten, führen Sie nur Thoraxkompressionen mit Defibrillation (AED) durch.
BLS-AED-SRC Schema

Quelle: Schema von SRC
Technik
Eine Reanimation kann am besten durchgefĂĽhrt werden mit mehreren Helfern. So kann jemand einen AED holen, jemand Thoraxkompressionen durchfĂĽhren und jemand Beatmen.

- Nach ca. 5 Zyklen (2min) sollte man die Positionen tauschen, um nicht ĂĽbermĂĽdet zu sein.

Der Druckpunkt liegt in der Mitte des Brustkorbes. Man sollte 5-6 cm tief hineindrĂĽcken.
Wie man Thoraxkompressionen durchfĂĽhrt:

- Hände übereinander
- Quer zum Patienten
- Thoraxkompression am Druckpunkt ausfĂĽhren

- Nach jeder Kompression muss der Brustbereich wieder entlastet werden
- Hände bleiben noch in Kontakt mit dem Brustbein.
- Arme senkrecht und gestreckt halten
- Mit Gewicht von Oberkörper Thoraxkompressionen durchführen

- Beatmen kann man Mund zu Mund oder Mund zu Nase.
- Kopf ĂĽberstrecken, um die Atemwege freizumachen
- Brust und Bauch beobachten (muss sich heben und senken bei Beatmung)
Quelle: Armee Reglement Selbst- und Kameradenhilfe
Kinder und Säuglingsreanimation
Da Kinder kleiner sind und nicht so viel Sauerstoffreserven wie Erwachsene haben, muss man anders Reanimieren:
- Zuerst 5 initiale Beatmungsstösse, dann Reanimationsschema 15 Thoraxkompressionen zu 2 Beatmungsstösse (15:2).
- Geringeres Atemspendevolumen abgeben.
- Thoraxkompressionen nur mit einer Hand durchfĂĽhren.
- Kompressionstiefe 1/3 des Brustkorbdurchmessers
Bei Säuglingen ist das Schema gleich, nur dass ein noch geringeres Atemspendevolumen abgegeben wird und mit beiden Daumen oder Zeige und Mittelfinger Thoraxkompressionen durchgeführt werden.