Blutungen kommen durch Verletzungen eines Blutgefässes zustande und können unterschiedlich gravierend sein. In einigen Fällen sind die Blutungen lebensbedrohlich und in anderen Fällen nur geringfügige Beeinträchtigungen
Unser Blut
Das Blut ist lebensnotwendig für Menschen und Tiere. Es hat wichtige Aufgaben wie den Sauerstoff-, Kohlendioxid-, Hormon- und Nährstofftransport, die Abfallentsorgung, die Blutgerinnung, die Immunabwehr, die Temperaturregulation und die Regelung des Säure-Base-Haushaltes.
Unser Blut besteht aus Erythrozyten (Rote Blutkörperchen), Leukozyten (Weisse Blutkörperchen), Thrombozyten (Blutplättchen) und dem Blutplasma. Das Blutvolumen eines Menschen liegt meistens bei ca. 4.5-6 L (70-75 ml Blut pro Kilogramm Körpergewicht). Dies unterscheidet sich je nach Alter, Geschlecht und Körpergrösse. Schon ab ca. 1 L Blutverlust wird es gefährlich. Dabei hängt die Überlebenschance davon ab, wie schnell man Blut verliert und wie die eigene körperliche Verfassung ist. Aus diesem Grund muss man bei starken Blutungen sofort handeln.
Unterscheidung Blutungen
Innere Blutung:
Blutungen im Körperinneren können sehr schnell gefährlich werden, da sie äusserlich oft schwer erkennbar sind. Sie können zu beträchtlichem Blutverlust führen, Organschäden auslösen, herausfordernd in der Ersten-Hilfe und medizinischen Behandlung sein und Infektionen auslösen.
Mögliche Ursachen für innere Blutungen können Trauma, Erkrankungen oder Beschädigungen der Blutgefässe nach medizinischen Behandlungen sein.
Äussere Blutung:
Diese Art von Blutung tritt auf, wenn Blut aus dem Körper austritt und von aussen sichtbar ist. Durch z.B. offen Wunden, Schürfungen, Schnittverletzungen oder Amputationen tritt diese Blutung auf. Als Laie kann man äussere Blutungen besser mit Erste-Hilfe-Massnahmen z.B. mittels Anlegens von Druckverbänden, Tourniquets oder Pflastern.
Arterielle Blutung:
Arterielle Blutungen werden durch eine verletzte Arterie verursacht. Da arterielles Blut mit hohem Druck vom Herzen gepumpt wird, spritzt und pulsiert die Blutung. Es kann so schnell viel Blut verloren gehen.
Venöse Blutung:
Venöse Blutungen werden durch eine verletzte Vene verursacht. Venöses Blut ist im Körperkreislauf sauerstoffarm und hat einen dunkelroten Farbton. Das Blut tritt gleichmässiger aus und pulsiert weniger, so führt es auch zu einem geringeren Blutverlust im Vergleich zu den arteriellen Blutungen. Da viele Venen direkt unterhalb der Haut liegen, besteht ein grösseres Verletzungsrisiko als bei den tieferliegenden Arterien.
Kapilläre Blutung:
Wenn Blut aus den Kapillargefässen austritt, bezeichnet man dies als kapilläre Blutung. Oberflächlichen Gewebeverletzungen wie leichte Schürfwunden oder Kratzer, die keine grösseren Blutgefässe beinhalten, sind eher kleine und wenig starke kapilläre Blutungen. Diese können in der Regel einfach gestoppt werden.
Folgeprobleme
Auch Blutungen selbst können noch zu weiteren Problemen führen. Bei starkem Blutverlust z.B. sinken der Blutdruck und das zirkulierende Blut drastisch. Dies führt folglich zu einem hypovolämischen Schock, wird der nicht rechtzeitig behandelt, kommt es schlussendlich zum Multiorganversagen und zum Tod.
Andere Beispiele für Folgen wären:
- Neurologische Probleme bei Hirnblutungen
- Infektionen
- Anämie
- Sepsis
- Atemprobleme bei Blutungen in der Lunge oder im Brustbereich
- Narbenbildungen, die z.B. zu Funktionsstörungen von Organgewebe führen könnten
- Herz-Kreislauf-Probleme, die durch ein zu geringes Blutvolumen (nicht genügend Sauerstoff für das Herz) ausgelöst werden
- OrganentzĂĽndungen, die durch das ausgetretene Blut verursacht wird